Das Wirtschaftswunder der letzten Jahrzehnte geht seinem Ende entgegen. Wir blicken auf eine Zeit zurück, in der wir immer produktiver gearbeitet und immer mehr konsumiert haben. Kurzlebige Trends und Produkte brachten steigende Gewinne, und wir konnten uns immer mehr Wohlstandsgüter leisten.
Doch nun treibt der internationale Wettbewerb die Preise der immer
knapper werdenden Energieträger und Rohstoffe in die Höhe. Die Preise
schwanken unkalkulierbar, Massenproduktion und Massenkonsum stoßen an
ihre Grenzen, Wachstumshoffnungen zerbrechen von heute auf morgen in der
Weltwirtschaftskrise.
Unser künftiges Dasein wird nicht mehr von sturen Arbeitsabläufen und von der Befriedigung im Konsumrausch geprägt sein. Mit dem Wissen um die knapper werdenden Ressourcen müssen wir uns auf die Kernpunkte der Lebensqualität zurückbesinnen. Gesundes Wohnen, gesunde Ernährung, liebevolle Beziehungen in einem intakten sozialen Umfeld, Raum für geistige und kreative Entfaltung, verantwortungsvolle Aufgaben, bewusstes Erleben von Natur und Kultur -- das sind wohl die wesentlichen Gesichtspunkte.
All dies soll auch in Zukunft für jeden Menschen erreichbar sein!
Dies wird allerdings einen immer intelligenteren Einsatz von Energie und
Rohstoffen erfordern. Schon heute ist es wichtig, dass man sich gut
beraten lässt, bevor man investiert. Und noch viel mehr wird gute
Information das Kapital der Zukunft sein!
Im Industriezeitalter war es wichtig, der Bevölkerung eine anspruchslose Geisteshaltung zu vermitteln. Die Leute sollten sich tagtäglich mit ihren harten und eintönigen Arbeiten im Maschinentakt abfinden und aus der Hoffnung auf Erwerb von Konsumgütern ihre Motivation schöpfen. Anspruchslose Inhalte, durchsetzt von Werbung, sind deshalb bis heute das Markenzeichen der Boulevard- und Regenbogenpresse sowie vieler Funk- und Fernsehkanäle.
Der maschinenartig und monoton arbeitende Mensch ist inzwischen längst durch billiger arbeitende Roboter ersetzt worden. Deshalb ist die Klientel der Massenmedien akut von Arbeitslosigkeit und Absturz in die Armut bedroht. Denn der Arbeitsmarkt ist international geworden und setzt bei den Bewerbern für gut bezahlte Stellen eine fundierte Qualifikation und Bildung voraus. Moderne Medien müssen das unterstützen, sonst haben sie in Kürze nur noch arme Leute als Leser und Zuschauer -- und das ist nicht gut für's Geschäft....
Erschreckend ist aber auch der rückwärtsgewandte Blick mancher ansonsten
niveauvoller Zeitungen, die immer noch verzweifelt versuchen, die guten
alten Produzenten- und Konsumententugenden des Industriezeitalters zu
beschwören. Hier wird die Chance verschenkt, uns alle positiv auf die
Zukunftschancen der Informationsgesellschaft einzustimmen!
Die Menschheit verfügt bereits heute über einen riesigen, stetig wachsenden Schatz an Information. Die große Aufgabe besteht nun im Schaffen von Ordnung und Struktur, damit für jedes aktuelle Problem schnell die bestmögliche Lösung gefunden werden kann.
Es ist mehr als schädlich, wenn die Information im Dienste an
rückwärtsgewandten Ideologien gefiltert wird, wenn etwa immer noch
Konsumgier als Motor des Wirtschaftswachstums gepredigt wird. Dagegen
entsteht ein ganz hoher Wert, wenn verfügbares Wissen so aufbereitet
wird, dass es unter aktuellen und zukünftigen Rahmenbedingungen zu
besserer Lebensqualität der Menschheit beiträgt.
Presse, Funk und Fernsehen haben eine große Verantwortung für unsere Zukunft, eine herausragende Bildungsaufgabe. Die Medien müssen erkennen, dass sie nur in einer Symbiosebeziehung zur Bevölkerung existieren können, denn ihr wirtschaftlicher Erfolg durch Werbeeinnahmen steht und fällt mit dem Wohlstand ihrer Leser, Hörer und Zuschauer. Also müssen sie ihr Publikum mit guter Information versorgen und für ein gesundes und erfülltes Leben, für Beziehungen, für geistige und kreative Leistungen, für das Verstehen von Natur und Kultur fit machen. Bildung, Gesundheit und soziale Kompetenz sind entscheidende Faktoren im internationalen Konkurrenzkampf um gut bezahlte Stellen!
Ansonsten ist auch eine wachsende Internet-Community auf dem Weg, mit engagierten Webseiten oder Gemeinschaftsprojekten wie Wikipedia einen strukturierten Informationsschatz zur Verfügung zu stellen. Mit dem Internet hat das Informationszeitalter seine Spielwiese bekommen, aus der sich nach den Gesetzen der Evolution ein nützlicher und zukunftsfähiger Wissensschatz herauskristallisieren wird. Hierzu kann jeder einzelne wertvolle Beiträge leisten. Jeder kann sofort anfangen, ohne auf andere zu warten!