Billige Arbeitskraft am Webstuhl
Unbeschwerte Kinder
sozial gesicherter Eltern
Geborene und Ungeborene verdienen eine faire Chance!
Junge Mutter in Brasilien
Den Verbraucher freut es, dass die in den Drittwelt- und Schwellenländern produzierten Konsumgüter und Lebensmittel so kostengünstig auf unseren Markt kommen. Doch wenn er über die Gründe und Folgen unseres derzeitigen Wohlstands nachdächte, würde ihm übel! Denn nur eine unvorstellbare Ausbeutung der Arbeitskräfte wie auch der Umwelt macht die Schnäppchen auf unseren Ladentischen so billig.
Kinder und Leute, die von früh bis spät in den Fabriken schuften, erhalten oftmals nur zweistellige Euro-Beträge als Monatsgehalt. Sozialleistungen, Kündigungsschutz, Arbeitssicherheit, Gefahrstoffgrenzwerte gibt es nicht, vielleicht aber Schläge für zu langsames Arbeitstempo. Und die Bauern erhalten für ihre Produkte so schlechte Preise, dass sie lieber in die Slums der Ballungszentren übersiedeln. Dort können sie auf den Müllhalden oftmals besser leben als auf ihrer Ackerscholle -- wenn sie sich nicht vorher umbringen, so wie laut Presseberichten 16 600 verarmte indische Kleinbauern im Jahr 2007.
Doch inzwischen setzt sich mehr und mehr die Erkenntnis durch, dass der
Hunger auf dieser Welt nur besiegt werden kann, wenn auch die kleinen
Erzeuger ihre Beiträge dazu leisten. Dies können sie allerdungs nur tun,
wenn ihre Produkte faire Preise erzielen!
Die ungerechten Auswüchse der Globalisierung werden uns mehr und mehr
bekannt und zwingen uns zum Handeln. Wir haben nur eine Welt, und die
ist klein! Wenn für unseren Billigkonsum die Umwelt verpestet und das
soziale Klima vergiftet wird, schlagen die schlimmen Folgen auch auf uns
zurück.
Wegen der konkurrierenden Billiglöhne gehen immer mehr gut bezahlte
Jobs verloren. Der Handel ohne Fairness macht auch bei uns immer mehr
Leute arm.
Der schlampige Umgang der Billigproduzenten mit Gefahrstoffen lässt
giftverseuchte Kleidung, Schuhe, Gebrauchsgegenstände und Nahrung in
unsere Haushalte gelangen.
Die schlechte Energieeffizienz der Billigproduzenten belastet das
Klima übermäßig. Auch anderweitig hat das Sparen am Umweltschutz globale
Auswirkungen.
Anstelle der vor Verarmung geflohenen Bauern, die ihr Land
traditionell und nachhaltig bewirtschaftet haben, treten
Großproduzenten. Mit Maschinen, Gentechnik und Chemie erzielen sie
kurzfristig hohe Erträge. Doch bald verarmen die überstrapazierten
Böden, und die gestörten Ökosysteme erholen sich nicht rasch genug. In
einer Welt des globalen Handels droht dann auch unsere Nahrung verdammt
teuer zu werden.
In Armut und ohne Perspektiven lebende Massen können leicht für Terror und Krieg fanatisiert werden und stellen deshalb auch für uns eine große Bedrohung dar. Von den Trainingscamps der Al Qaida zu uns sind es nur wenige Flugstunden!
Also werden uns die vermeintlich günstigen Schnäppchen aus den Billiglohnländern in Kürze sehr teuer zu stehen kommen!
Wenn es darum geht, unsere Zukunft zu sichern, hat der faire Handel zweifellos eine Schlüsselrolle. Denn nur damit entsteht die Grundlage, um auch in armen Ländern die Umwelt zu schützen und friedliche Gesellschaften entstehen zu lassen. Und obwohl die Probleme (noch) nicht vor unserer Haustüre liegen, müssen wir etwas tun!
Eine-Welt-Läden haben kein bedeutsames Handelsvolumen, aber die Unterstützung solcher Initiativen ist psychologisch wichtig. Hierbei wird auch ein möglichst direkter Kontakt zu den Erzeugern angestrebt, es werden wertvolle persönliche Beziehungen aufgebaut. Und einige Produkte gibt es durchaus, die man konsequent über glaubwürdige Fair Trade Organisationen einkaufen kann.
Das Thema "fairer Handel" muss in die politische Diskussion getragen werden, damit Entwicklungsprojekte mit hohen Bildungs-, Umwelt- und Sozialstandards nicht nur versprochen, sondern auch durchgeführt werden.
Durch Kauf lokaler Produkte sichern wir Arbeitsplätze in unserer Region und hemmen der Trend zur Armut, den die Globalisierung auch in unser Land trägt. Im Gegenzug zwingt das die Unternehmer in den Billiglohnländern, ihren Arbeitnehmern mehr Kaufkraft zugute kommen zu lassen und mehr Konsum im eigenen Land zu ermöglichen.
Durch Entsenden von Lehrern und Ausbildern in Entwicklungsländer und neuerdings auch mit den Mitteln des Internet müssen wir unser Wissen teilen, damit die Menschen überall nach ihrem Glück streben können.
Den Eine-Welt-Initiativen geht es um freundschaftliche Aufgeschlossenheit für andere Kulturen bis hin zum Erlernen der Landessprachen und persönlichen Kontakten. Dies macht das Engagement in diesem Bereich sehr interessant!