Wir müssen die Kinder wieder wichtig nehmen!

 

Vorrang für Kinder


Gestörtes Gleichgewicht

Angesichts der Überbevölkerung der Erde ist der Geburtenrückgang in den Wohlstandsgesellschaften durchaus zu begrüßen. Denn nur durch Geburtenkontrolle kann sich die Weltbevölkerung an die begrenzten Ressourcen der Erde anpassen. Doch wegen der krassen Ungleichverteilung des Wohlstands funktioniert das nicht. In den armen Ländern geht die Bevölkerungsexplosion und damit das Elend weiter. Und in den reichen Ländern verweigern wir mehr und mehr unseren Beitrag zur Erneuerung der Gesellschaft.

 

Kinderfeindliche Wirtschaftsplanung

In unserem System, das stetige Kapitalvermehrung als einziges Ziel verfolgt, wird der Zwang zur Erreichung der geplanten Gewinne immer gnadenloser. Wir müssen immer mehr produzieren, werben, verkaufen und konsumieren -- und das in einem globalen Wettbewerb, der immer härter wird. Es werden lange Arbeitszeiten, außerdienstliches Engagement, aber auch das Mitmachen bei allen Konsumtrends gefordert.

Laut Statistik verbringt der Durchschnittsdeutsche gerade noch sechs Wochen seiner Lebenszeit mit Sex -- vergeudete Zeit im Sinne der Wirtschaftsziele! Trotzdem werden bei uns noch Kinder geboren. Es sind knapp zwei Drittel der Anzahl, die nötig wäre, um die Bevölkerung konstant zu halten. Der Kapitalismus billigt den Neugeborenen gerade noch das Recht zu, von Luft und Liebe zu leben. Doch für sie und ihre Bildung Geld zu investieren, das erst in 20 Jahren Rendite bringt, gilt als durch und durch unwirtschaftlich.

Dabei müsste unseren Politikern eigentlich klar sein, dass sie auch in Zukunft nur mit dem Geld der Steuerzahler die Aufträge ihrer Wähler erfüllen können! Also sollten sie auch an die Steuerzahler von morgen denken und brennend daran interessiert sein, dass die Kinder von heute sich bestmöglich entwickeln und dank guter Bildung später hohe Einkommen erzielen. Hier müssen ausreichend Mittel eingesetzt (und notfalls bei der Rüstung abgezwackt) werden, um auch in Zukunft wirtschaftlich erfolgreich zu sein -- und um gesellschaftlich nicht vom Stillstand in den Rückschritt zu verfallen!

 

Mit Weitblick die Zukunft sichern!

Die Marktwirtschaft könnte wesentlich mehr leisten, wenn sie sich wieder an menschlichen Werten orientieren würde. Es muss wieder das oberste Anliegen werden, unsere Lebensziele an der Zukunft unserer Kinder und Kindeskinder auszurichten. Ihnen zuliebe ist es durchaus vernünftig, die Geburtenzahlen zu beschränken. Aber die schon Geborenen sollen uns als Wegbereiter ihrer glücklichen Zukunft in Erinnerung behalten -- und nicht als Heuschrecken, die schon alles abgeräumt haben, was den kommenden Generationen zusteht!

Es ist eine unvergleichlich reiche Erfahrung, die Entwicklung von kleinen Tollpatschen zu eigenständigen Persönlichkeiten zu begleiten. Immer noch gibt es genügend Menschen, für die ihre Aufgabe als Eltern ein wesentlicher Bestandteil ihres Lebens ist und gleichberechtigt neben anderen Lebenszielen steht.

Die Freude an Kindern ist umso größer, je mehr Zeit wir für die haben. Man darf es sich nicht nehmen lassen, die gesetzlich zugesicherten Möglichkeiten des Erziehungsurlaubs und der Teilzeitarbeit (auch für Männer!) zu nutzen.

Es kann viel Freude mit sich bringen, zur Erneuerung der Gesellschaft beizutragen. Doch Staat und Wirtschaft müssen und hierbei wirkungsvoll unterstützen! Es muss ganz entschieden gegen kurzsichtiges Sparen an Kindern, Familien und an der Bildung gekämpft werden. Die Zukunft erfordert genau an dieser Stelle mutige Investitionen!