Ohne Zweifel hat der technische Fortschritt zu einer erheblichen Verbesserung der medizinischen Versorgung geführt und dadurch das Leben gewaltig verlängert und die Lebensqualität erhöht. Unsere körperlichen Bedürfnisse haben sich allerdings in wenigen tausend Jahren Zivilisation nicht entscheidend verändert und sind an die Kunstwelt unseres modernen Lebens nicht angepasst. Damit dieser Zwiespalt unsere Gesundheit nicht aus dem Gleichgewicht bringt, tun wir gut daran, mit einem Fuß noch im Reich der Natur stehenzubleiben.
Im folgenden geht es um einige Dinge, die keinesfalls zu kurz kommen sollten:
Unsere heutige Lebensweise ist mit einem hochgradigen Bewegungsmangel verbunden, der unsere Gesundheit an verletzlichen Stellen wie dem Herz-Kreislauf-System und den Bandscheiden trifft. Für viele von uns bringt der Alltag jede Menge Stress, aber wenig Ausgleich durch körperliche Aktivität. Eher kompensiert man das durch zu viel Essen. Die Folgen dieses Lebensstils sind hinreichend bekannt: Übergewicht, Diabetes, Störungen des Fettstoffwechsels und verengte Blutgefäße ziehen als schmerzhafte Folgen Herzinfarkt, Schlaganfall, Erblindung, Verlust von Organen und Gliedmaßen nach sich. Und je mehr der Bewegungsapparat verkümmert, desto mehr zwicken uns die Bandscheiben. Diese Risiken bekommt man in den Griff, wenn man die wunderbare Fähigkeit zur Fortbewegung aus eigener Kraft ausreichend häufig nutzt!
Das Auto als Inbegriff des heutigen Mobilitätsideals schneidet nicht gut ab, wenn man es unter gesundheitlichen Aspekten betrachtet. Abgesehen, davon, dass es den Bewegungsmangel fördert, setzt es Fahrer und Mitfahrer auch der Gefahr der Invalidität durch Unfälle aus. Hinzu kommt, dass der Massenverkehr der Allgemeinheit die Last der verkehrsbedingten Umweltschäden aufbürdet, die wiederum gesundheitsschädlich sind.
Es ist sicher nicht falsch, im Fitnessstudio gegen den Bewegungsmangel anzutrainieren. Doch anstatt dort auf dem Laufband oder dem Fahrradergometer auf der Stelle zu treten, kann man doch auch die kleineren Distanzen das Alltags zu Fuß und die mittelgroßen mit dem Rad bewältigen!
Zur Steigerung der Gewinne und Steuereinnahmen machen uns die Lenker der globalen Kapitalströme gewaltig Druck:
Wir sollen immer schneller arbeiten
und immer schneller konsumieren!
Die Zeit, die wir zum Leben brauchen, wird immer mehr wegrationalisiert, die abwegige Ideologie "Zeit ist Geld" setzt sich immer radikaler durch. So werden uns bei immer knapper zugemessener Zeit immer ehrgeizigere Ziele vorgegeben und gleichzeitig immer größere Konsumwünsche eingeredet. Wir sollen auch nicht unser Lebensglück suchen oder gesund leben, sondern für eine möglichst hohe Verzinsung des eingesetzten Kapitals der Aktionäre sorgen! Der finanzielle Schaden für die Allgemeinheit durch stressbedingte Erkrankungen ist in dieser Berechnung natürlich nicht einkalkuliert. Schließlich müssen die Geldanleger dieser Welt auch nicht dafür aufkommen.
Wer das "Zeit-ist-Geld-Theater" mit echter oder gespielter Begeisterung mitmacht, wird mit öffentlicher Belobigung und Statussymbolen belohnt. Der Preis dafür ist allerdings die Verleugnung des eigenen Lebensrhythmus. Dies kann die Gesundheit auf vielfältige Weise ins Wanken bringen:
In keinem Gesetz der Welt steht, dass man einem geradezu fanatischen Status- und Karrierekult zuliebe solche Nachteile hinnehmen müsste. Nur wer den eigenen Wert geringschätzt und die Meinung anderer überschätzt, tappt in dieses Falle. Wer sich selbst wertschätzt, nimmt sich immer genug Zeit zur Entspannung, zum bewussten Erleben, zum Wohlfühlen und für Beziehungen. Und gerade das hilft, über lange Zeit optimale Leistung zu erbringen!
Agrarprodukte müssen erst in industriell verarbeitbare Rohstoffe umgewandelt werden, damit die Maschinerie der Lebensmittelindustrie so richtig rund läuft. Auf der Strecke bleiben (bzw. auf dem Müll landen) dabei die Vitamine, Mineral- und Ballaststoffe, die in den schwer verarbeitbaren Teilen der Feldfrüchte enthalten sind. Diese Komponenten werden also zunächst einmal entfernt, man gewinnt Auszugsmehle, chemisch reinen Zucker, Saftkonzentrate und Fettfraktionen und geht dann damit in die Massenproduktion.
Damit wird dann die kalorienmäßige Überernährung der Bevölkerung bei gleichzeitigem Mangel an anderen lebenswichtigen Nahrungskomponenten in Angriff genommen. Kein Wunder, dass die Industrienationen so sehr von Übergewicht und Stoffwechselstörungen wie Diabetes und erhöhten Blutfetten geplagt werden und hohe Kosten für die Behandlung von Krebs und Herz-Kreislauferkrankungen tragen müssen!
Es gibt nichts Schmackhafteres als ein Essen, das alle seine natürlichen Aromakomponenten noch enthält. Bei dieser Qualität sind auch Vitamine und Mineralstoffe noch enthalten, ohne die der Stoffwechsel des Körpers die Kalorien überhaupt nicht vernünftig verarbeiten kann. Für einen gesunden Organismus ist es dann ein Leichtes, den Stoffwechsel in das ideale Gleichgewicht zu bringen – und z.B. die Gefahr verstopfter Blutgefäße in den Griff zu bekommen. Und die Ballaststoffe sorgen für eine gesunde Darmflora, in der Krebsgeschwüre kaum noch eine Entstehungschance haben.
Eine ideale, an Vollkornprodukten und Rohkost reiche Ernährung ist etwas aufwändiger zuzubereiten als Fast Food. Doch gute Sachen kochen, macht ja schließlich Spaß. Die Zeit dafür muss eben sein!