Bilder von Euronat

2007 - 2011

euronat_skulptur.jpg (45594 Byte)

 

Auf dem weiträumigen Gelände von Euronat sieht man viele Menschen. Junge und Alte, Kinder und Leute, Männer und Frauen. Sie leben ihren Alltag ohne Textilien, laufen und radeln auf dem über drei Quadratkilometer großen Gelände. Sie beteiligen sich an vielfältigen Aktivitäten und vor allem bevölkern sie den Strand und werden dabei nahtlos braun. Sie liegen da, sie laufen herum, sie spielen Ball, Strandtennis, Petanque. Die Kinder kugeln und buddeln im Sand und natürlich geht man im Meer hüllenlos baden.

Davon Bilder zu zeigen, ist überflüssig, denn jeder kann hinfahren und mitmachen und die heilsame Atmosphäre des freien Lebens unter Natusisten auf sich wirken lassen. Weil symbioseweb.de keine Seite für passive Voyeure, sondern für aktive Naturisten ist, soll hier eine Beschreibung der Eindrücke genügen, die den Besucher erwarten.

 

Das normale Leben Wozu soll ich beim Geschirrspülen Klamotten anhaben? Vielleicht um mir ab und zu lauwarmes Wasser darüberzugießen??? Warum soll ich beim Essen meine Sachen verkleckern oder sie bei der Gartenarbeit dreckig machen? Zu Hause gibt es einen Grund -- es könnte ja ein Nachbar um die Ecke schauen. Aber in Euronat stört es niemanden, wenn man seinen Müll hüllenlos sortiert und zum Container bringt. Also kann man sich bei seiner persönlichen Wohlfühltemperatur einfach von den überflüssigen Klamotten befreien. Wenn es warm ist, tun das auch viele andere, man sieht sie unbekleidet herumlaufen, radfahren, Hunde ausführen, Besorgungen machen, vielfältigen Aktivitäten nachgehen. Im Campingbereich sieht man sie das Geschirr zu den Sanitärstationen tragen und die meiste Zeit unter freiem Himmel leben. Selbstvertändlich besteht kein Zwang, nackt zu sein. Wer möchte, trägt stattdessen Sport- und Freizeitkleidung oder die bei Frauen beliebten luftigen und farbenfrohen Pareo-Tücher.

Während ich also meine leeren Flaschen wegbringe, sehe ich die Nachbarin, wie sie in ebenso luftiger Aufmachung die langen Nadeln der Pinien vom Zugangsweg wegfegt. In demselben Kostüm fährt kurz darauf ein dunkelhäutiger, kraushaariger Junge auf dem Roller vorbei. Ich freue mich, dass die Menschen verschieden sind, denn darin liegt der Reiz des Lebens!

Naturistenfamilien, die gemeinsam unterwegs sind, bieten immer ein besonders schönes Bild. Die Familienfreundlichkeit prägt entscheidend den Charakter von Euronat und sorgt für eine angenehme Atmosphäre.
 

euronat

Freizeit, Spaß und Spiel Gerne sehe ich den Menschen bei kunsthandwerklichen Tätigkeiten im Bereich der "Animation Artisanale" zu. Hier malen Kinder bunte Bilder auf Papier oder auf T-Shirts. Die meisten haben auch einige Farbtupfer auf der Haut. Es macht nichts, wenn sie den Pinsel manchmal etwas ungeschickt bewegen. Denn von der Haut kann man die Farbe leicht wieder abwaschen. Auch die Künstlerinnen und Künstler beim Skulpturenmeißeln nebenan werden den Staub auf ihren Körpern schnell wieder los, wenn sie ihren schöpferischen Vormittag mit einem Bad im Meer abschließen.

Ein paar Schritte weiter hat sich eine Gruppe 8-12-jähriger Kinder das Feld für ein Ballspiel abgesteckt. Sie sind voller Schwung und Bewegung bei der Sache. Doch wie unterschiedet man die Mannschaften, wenn keine verschiedenfarbigen Trikots getragen werden? Ganz einfach: sie haben sich bunte Zeichen auf die Schultern gemalt.

Auch manch andere Sportart wird gerne hüllenlos ausgeübt, etwa Tennis, Badminton, Basketball. Und wer Körperwahrnehmung und Entspannung sucht, findet sie bei Tai-Chi am Strand oder Yoga unter dem grünen Dach der Pinien. Manchmal triff man unversehens auf Menschen, die an einer ruhigen Stelle am Strand ganz konzentriert diese Körperübungen praktizieren.
  

Bildstörungen Leider treten gelegentlich Bildstörungen auf -- in Form von Gruppen Jugendlicher, die mit Bikinis bzw. Boxershorts am Strand sitzen und auch so baden gehen. Erfahrene Naturisten akzeptieren diese pubertätsbedingte Phase in der Entwicklung ihrer Kinder, denn sie wissen, dass das vorübergeht. Die jungen Leute brauchen ein wenig Zeit, um sich die Erkenntnis zu eigen zu machen, dass die gemeinsame Nacktheit eine der wesentlichen Grundlagen des Naturismus ist und auch den sympathischen Flair von Euronat prägt, wie ihn die Jugend so gerne mag.

Diese Bildstörungen reparieren sich von selber. So sehe ich zwei Mädchen, eine blonde hellhäutige und eine schwarzhaarige gut gebräunte,  texilfrei an ihrem langjährigen Stammplatz liegen. Etliche Jahre lang sah ich die beiden nur im Bikini, letztes Jahr sonnten sie schon manchmal  oben ohne, und jetzt ziehen sie nur noch zum Schwimmen das Höschen an. Bald wird sich die Bildstörung vollständig erledigt haben.

Da der Leser dieser Seite das Recht auf ein ungestörtes Bild hat, darf er davon ausgehen, dass auf den im Folgenden beschriebenen Szenen keine Bikinis und Badehosen zu sehen sind.....
 

Richtig im Bild Etwa an der Flutlinie habe ich mich mit meiner Familie niedergelassen und richte meinen Blick zum Meer, das sich bei Ebbe fast 200 m von den Dünen zurückgezogen hat. Hier bietet sich freier Raum für fröhliche Strandspiele: Tennis, Volleyball, Frisbee. Und einige Künstler lassen tolle, selbstgeschneiderte Drachen steigen, in Form von allerlei Getier. Kraken, Fische, Krokodile, Teddybären, Kühe, alles Mögliche tummelt sich am Himmel.

Ganz überwiegend gehört der Strand von Euronat den Familien und ihren zahlreichen Kindern, die krabbeln, das Laufen lernen, an der Brandungslinie und in den bei Ebbe zutage tretenden kleine Tümpeln gemeinsam mit Freunden und Geschwistern Sandburgen bauen, Ball spielen und viel gesunde Bewegung haben. Eltern und Großeltern sind auch dabei, man hat viel Zeit füreinander.

Vor dem Hintergund der schäumenden Brandungswellen geht eine Mutter mit ihren beiden Buben. Öfter bleiben sie stehen, heben etwas auf, wahrscheinlich sammeln sie Muscheln. Manchmal hebt der leichte Wind die mittellangen schwarzen Haare der schlanken Frau ein wenig hoch. Ein Bild, das wunderschön die Beziehung von Mensch und Natur zum Ausdruck bringt!

Kinder schlagen Räder oder versuchen Handstände. Es sieht nicht immer elegant aus, drückt aber die pure Lebensfreude aus. Ein junger Mann macht mit und kriegt den Handstand ganz toll hin. Bemerkenswert ist dabei, dass er eine Beinprothese trägt. Ein Mädchen lässt den Handstand elegant in die Brücke hinübergleiten -- zweifellos eine geübte Turnerin.

Der Eisverkäufer zieht seinen Wagen vorbei -- ein beneidenswerter Mensch, der seinen Beruf hüllenlos ausüben kann. Er ist ein schlanker junger Mann mit einem ganz geraden, aufrechten Körper, mit Rastalocken und perfekt braungebrannt. Vor allem Mädchen strömen herbei, um ein Eis zu kaufen. Im vergangenen Jahr hatte er eine ständige Begleiterin, die mit ihm jeden Tag strandauf - strandab zog. Irgendwie fehlt sie jetzt, mir jedenfalls -- ihm vielleicht nicht....
 

Die schönsten Bilder In unserer Nähe liegen zwei Mädchen im Alter des Erwachsenwerdens  bei ihrer Mutter am Strand, halb unter einem Sonnenschirm. Nach einiger Zeit stehen sie auf und gehen zum Meer.  Etwa gleich groß sind sie, eine zarte nahtlose Sonnenbräune ziert ihre gut gewachsenen Körper, und ihre aufrechte Haltung macht sie zu eleganten Erscheinungen.

Die beiden Schwestern gehen vorbei an drei Buben, die mit leuchtenden Augen Sand schaufeln und das vom Strand abfließende Wasser anstauen. Andere Kinder bauen Burgen, die Mütter und Väter machen mit und genießen die gemeinsame Aktivität mit ihrem Nachwuchs. Kleine Nackefrösche hüpfen am Wellensaum im flachen Wasser. Eine junge Mutter, großgewachsen mit kurzen Haaren hält an jeder Hand ein Mädchen -- klein und mit langen Haaren -- und hilft den Kindern, bei jeder Welle hochzuspringen.

Weiter draußen brechen sich die Wellen mit großer Kraft. Größere Kinder, Jugendliche und Erwachsene dringen in diesen Bereich vor, um sich der Kraft der Elemente zu stellen. Die Körper, die über die Wellen springen oder durchtauchen, geben immer neue faszinierende Bilder blühender Lebensfreude. Auch auf die Gesichter der beiden hübschen Schwestern zaubert der Spass am Spiel mit den Wellen ein frohes Lachen. Ohne mit verrutschender Badekleidung zu kämpfen, können sie die Brandung ganz unbeschwert mit allen Sinnen genießen.

Mit den beiden Mädchen und ihrer liebenswürdigen Mutter habe ich mich auch des öfteren unterhalten und erinnere mich sehr gerne an ihre freundlichen Gesichter, ihre angenehmen Stimmen und an interessante Gesprächsthemen. Als aktiver Naturist schließt man gerne freundschaftlichen Kontakt mit sympathischen Menschen. So kann ich verklemmte Spanner nur bedauern, die aus der Ferne schöne Körper anschmachten -- und unfähig sind, auf andere Menschen zuzugehen.....
 

natfuesse1.jpg (13888 Byte)

Im Schwimmbad Ein bewölkter und windiger Tag lockt nicht unbedingt an den Strand. Doch das ist noch lange kein Grund, den Körper in dicke Textilschichten zu packen. Immerhin hat es 22 Grad, und so lege ich ein Handtuch über den Fahrradsattel und düse los zum Hallenbad.

Dort besteht der Umkleidebereich nur aus einigen Reihen von Spinden -- die teure Platzverschwendung für Umkleidekabinen fällt weg. Hinter einem Durchlass stehen Kinder und Leute gemeinsam unter der Dusche. Der Zutritt zum Badebereich ist nur textilfrei gestattet. Badekleidung ist in der Tat völlig nutzlos, wenn man sich in das angenehm temperierte Wasser begibt, um seine Bahnen zu schwimmen.

Die Bademeister tragen als Dienstkleidung leuchtend rote T-Shirts mit der Aufschrift SAUVETEUR - oder aber sie haben sie über die Stuhllehne gehängt, so wie der junge Mann und die junge Frau, die im Außenbereich die Badeaufsicht haben und dabei nahtlos bräunen. Ebenso ohne T-Shirt  erteilt ein großgewachsener, athletischer Schwarzer zwei kleinen rotblonden Mädchen Schwimmunterricht. Er geht vor ihnen ins Wasser und streckt ihnen die Hände entgegen, damit die sich notfalls festhalten können. Also rutschen sie zaghaft vom Beckenrand und können doch schon ganz gut schwimmen.

Kindern und Jugendlichen ist das Hin- und Herschwimmen natürlich schnell langweilig. Man sieht sie bald mit vom Wasser glänzenden Körpern aus dem Becken klettern, einigen von ihnen fallen die langen Haare dekorativ über den Rücken. Dann stehen sie auf den Startblöcken und springen. Am liebsten zu mehreren gleichzeitig, einfach mit den Füßen voraus oder in Hechtsprüngen. Die größeren Mädchen wollen möglichst elegante Köpfer machen, vorwärts und auch rückwärts, und es gelingt ihnen auch immer besser.

Einige Jungs zeigen dazu das Kontrastprogramm. Ganz nahe am Beckenrand springen sie "Arschbomben", dicht hintereinander in kurzer Abfolge. Das Wasser spritzt hoch und schwappt aus dem Becken, man könnte meinen, es wird bald leer sein. Alice Schwarzer hat es trotz ihres immensen Einsatzes für die Emanzipation der Frauen noch nicht geschafft, dass auch die Mädels derart furchteinflößend ins Wasser platschen......

Irgendwann bin ich genug geschwommen, steige aus dem Wasser und trockne mich ab. Dabei blicke ich in den Außenbereich und sehe flinke Kinderfüße die Stufen zu den Wasserrutschen emporsteigen. Sehr diszipliniert wird abgewartet, bis der Vordermann die Rutsche passiert und den Eintauchbereich verlassen hat, dann geht es geschwind hinab. Ergibt sich diese besondere Achtsamkeit auf die anderen vielleicht aus dem naturistischen Lebensgefühl?

Das Bild rundet sich ab mit liebevollen Eltern, die ihrem Nachwuchs das Schwimmen und Tauchen beibringen, mit Müttern, die ihre kleinen Nacktfrösche auf den Hüften tragen, mit Kindern, die in kleinen Grüppchen immer neue Wasserspiele ausprobieren. Ich habe mich beim Schwimmen gut ausgearbeitet und entspannt -- unter sympathischen Menschen, die alle so waren, wie Gott sie schuf. Und ich wäre der letzte, der Gott dafür kritisieren würde!
 

Freier Tanz für freie Körper Eine meiner liebsten Aktivitäten in Euronat ist der der "Freie Tanz" (Danse Libre nach Malkovski). Grundlage dieser Form des Kunsttanzes sind natürliche Bewegungsabläufe, die durch konzentrierte und dennoch entspannende Körperarbeit zu anmutigen Figuren weiterentwickelt werden. Das ist eine sehr schöne naturistische Aktivität für gemischte Gruppen aus Männern und Frauen unterschiedlichen Alters.

An einer ruhigen Stelle in Pinienwald, wunderschön im Grünen, üben die freien Tänzerinnen und Tänzer von Euronat ihre harmonischen Bewegungen zu schöner Musik. Immer wieder schaute ich mir das verstohlen aus der Ferne an, bis ich mich endlich in die Nähe traute und mich der Gruppe anschloss, die laut Programm für die Einsteiger gedacht war. Eine freundliche Tanzlehrerin begann mit Übungen, um die richtige Lage des Körperschwerpunkts zu finden. Sie war etwa in meinem Alter (in den 50ern) und beeindruckte durch gute Körperhaltung, mit der sie alle Übungen und Tanzfiguren vormachte. Es sah alles ganz einfach aus, war aber doch für die Anfänger kompliziert genug.

Ich versuchte die Bewegungen der Tanzlehrerin nachzuahmen. Von nackten Körpern lassen sich die Details der Körperhaltung besonders genau ablesen, deshalb kann man im Kreis der Naturisten diese Tanzform sehr gut lernen. Schnell stellte ich fest, dass auch in der Anfängergruppe etliche Könner mitmachten. Wer sich erst einmal für den Freien Tanz begeistert hat, lässt keine Gelegenheit aus.

Eine junge Frau fiel mir durch besondere Eleganz und Sicherheit auf, also versuchte ich mich vor allem an ihr zu orientieren. Kurz darauf hatte ich das Glück, dass sie mir als Mittänzerin für eine Übung zugeteilt wurde, bei der die Partner eine Schrittfolge mit aufeinander abgestimmten Armbewegungen spiegelbildlich zueinander tanzen sollten. Es sah ganz einfach aus. Wie alles andere wurde das zuerst erklärt und dann mit Musik geübt. Ich empfand es als Glücksfall, dass ich als ungelenker Anfänger Seite an Seite mit dieser Könnerin üben durfte.

Die Musik erklingt, doch bei mir gibt es einige Fehlstarts. Ich komme nicht in den Takt, gehe mit dem falschen Fuß los, bringe Arme und Beine durcheinander. Geduldig und freundlich unterstützt meine gewandte Mittänzerin meine Startversuche. Und auf einmal gelingt es mir doch, ihre Bewegungen im richtigen Rhythmus zu übernehmen. Das Hochgefühl des Gleichklangs stellt sich ein, und ich spüre, wie ihre bewundernswerte Eleganz  auf mich übergeht. Dreißig, vielleicht auch nur zwanzig Sekunden lang erlebe ich mit eigenen Sinnen, was mir bisher unerreichbar erschien. Ein glücklicher Augenblick in meinem Leben -- vielen Dank an die liebenswürdige Tanzpartnerin, die in ihren Bewegungen so jugendlich wirkt, in Wirklichkeit aber zwei fast erwachsene Kinder hat. Seit ihrem siebten Lebensjahr übt sie den "Freien Tanz" und hält sich damit offensichtlich sehr erfolgreich jung.

Meine schöne naturistische Tanzerfahrung hat nach außen vielleicht gar nicht so toll ausgesehen, wie ich mich dabei fühlte. Aber ich war dabei! Nicht als passiver Zuschauer, sondern als aktiver Naturist!!! Und auch bei dieser Aktivität habe ich wieder Freundschaft mit ganz besonderen Menschen geschlossen.

 

Zur Naturismusseite von www.symbioseweb.de